Die Petersilie gehört zu den bekanntesten Küchenkräutern und ist bestimmt in fast jedem Kleingarten, auf jedem Kräuterbeet oder in vielen Haushalten auch als Kräutertopf auf dem Fensterbrett zu finden.
Die zweijährige, eigentlich unscheinbare Pflanze, stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und von den Kanarischen Inseln, wo sie wild wächst. In anderen Ländern kennt man sie auch unter den Namen: Bockskraut, Geilwurz, Kräutel, Petersil, Peterle, Peterli, Peterling, Petergrün oder auch Silk.
Man unterscheidet zwei Sorten der Petersilie: die mit glatten und die mit krausen Blättern. Die bekannteste ist die mit den krausen Blättern. Die Sorte mit den glatten Blättern, die auch „italienische Petersilie“ genannt wird, hat zwar einen intensiveren und aromatischeren Geschmack als die mit den krausen Blättern, aber dafür ist sie auch anfälliger und wird viel schneller welk.
Die Wurzelpetersilie ist eine Unterart der Petersilie, von der wie der Name schon sagt, natürlich die Wurzelknolle verwendet wird.
Die Erntezeit der Petersilie ist von Mai bis September/Oktober. Man kann sie nach der Ernte waschen, trocken schütteln, dann klein schneiden und einfrieren, um sie noch länger frisch zu verwenden. Die Petersilienstängel in Wasser zu stellen ist nicht zu empfehlen, da sie dann schnell faulig werden kann. Auch getrocknet hält sich Petersilie lange, aber sie verliert dabei das Aroma.
Meistens verwendet man die Blätter und Stängel der Petersilie frisch als würzendes Kraut, selten wird sie auch, aber dann nur ganz kurz, mitgekocht, ansonsten würde sie an Farbe und Geschmack verlieren.
Petersilie ist ein Alleskönner in der Küche! Zum Würzen von Suppen, Saucen (z. B. auch bei der „Grünen Sauce“) und Gemüseeintöpfen, für Fleisch– und Fischgerichte, Kartoffel-, Nudel- und Eiergerichte, Salate, Smoothies, Gemüsesäfte, Pesto, zum Garnieren von kalten Platten, auf Kartoffeln oder Omelett gestreut und sogar püriert für eine gesunde und schmackhafte Petersiliencremesuppe kann man sie verwenden.
Aber nicht nur als würzendes Kraut in der Küche, auch als Gesundheitshelfer ist Petersilie nicht zu verachten. Schon die alten Griechen und Römer kannten schon vor über 2000 Jahren die Petersilie weniger als Gewürz, sondern als wirksames Mittel gegen zahlreiche Beschwerden.
Diese eigentlich unscheinbare Pflanze hat viele gesundheitsfördernde Eigenschaften, da sie reich an wichtigen Vitaminen und ätherischen Ölen sowie wertvollen Mineralstoffen und Spurenelementen ist. Sie enthält die Vitamine A, B1 bis B6, C, D, E und K. Durch ihren hohen Vitamin C-Gehalt (140 mg auf 100 g) im Vergleich z. B. mit Zitronen oder Orangen (ca. 50 mg auf 100 g) wirkt sie belebend und hilft gegen die Frühjahrsmüdigkeit. Außerdem wirkt sie appetitanregend. Aber auch Folsäure, Beta Karotin, Kalium, Kalcium, Magnesium, Mangan, Schwefel, Phosphor, Zink und Eisen sind in nicht geringen Mengen vorhanden.
Alle diese wertvollen Inhaltsstoffe sind nicht zu unterschätzen, denn sie sorgen u. a. auch für feste Zähne und Knochen. Bei Rheuma, Leberleiden und Kreislaufstörungen kann die Petersilie ebenfalls helfen.
Durch die ätherischen Öle wirkt die Petersilie gegen Mundgeruch und schlechten Atem; dazu muss man nur einige frische Blätter mit Stängel zerkauen. Außerdem haben sie die Eigenschaft, giftige Substanzen aus Qualm und Rauch zu neutralisieren und somit einen Teil des Zigarettenrauchs unschädlich zu machen, wodurch die Lunge vor krebserregenden Stoffen geschützt wird.
Ein Tee aus Petersilie wirkt anregend auf den gesamten Verdauungsvorgang sowie harntreibend, nieren- und leberreinigend. Dazu nimmt man 2 Teelöffel zerkleinerte frische Petersilie (am besten die glatte Sorte, da diese mehr Wirkstoffe enthält), übergießt sie mit kochendem Wasser und lässt alles 10 Minuten ziehen. Durch die entwässernde Wirkung des Tees werden Nieren- und Blasensteinen vorgebeugt sowie Bakterien und Giftstoffe ausgeschwemmt. Gleichzeitig wird die Blutbildung gefördert, das Herz gestärkt und Cholesterin aus den Venen gelöst.
In der Schwangerschaft sollte aber auf einen übermäßigen Verzehr von Petersilie verzichtet werden, da dies wehenfördernd wirkt und dadurch eine Frühgeburt zur Folge haben kann. Bei Menstruationsbeschwerden hat die Petersilie allerdings eine lindernde Wirkung.
Außerdem hat die Petersilie noch den Vorteil, dass sie nicht nur innerlich, sondern auch äußerlich angewendet werden kann. So kann man aus den Blättern, Wurzeln oder getrockneten Blüten bzw. Samen nicht nur Tee zubereiten, sondern auch Tinkturen herstellen. Petersilientee oder verdünnte Tinktur kann z. B. zur Linderung bei Insektenstichen auf die Haut aufgetragen werden oder in Form von Umschlägen, Waschungen oder Bädern angewendet werden und hilft so gegen Hautausschläge und Kopfschuppen.
Petersilie kann gut im Garten angebaut werden, man kann sie aber auch im Balkonkasten oder in einem Kübel ziehen oder auf dem Fensterbrett, dann hat man bei Bedarf vom Frühjahr bis spät in den Herbst immer frische Stängel zur Verfügung.
Ausgesät werden die Samen ab März am besten an einem hellen, warmen Standort, aber nicht mit direkter Sonneneinstrahlung. Da die Petersilie ein Dunkelkeimer ist, muss man die Samen gut mit Erde bedecken. Der Boden sollte nährstoffreich sein und immer feucht gehalten werden, aber Staunässe vertragen die Pflanzen nicht. Nach ca. 3 bis 4 Wochen keimt dann die Saat.
Die Petersilie ist eine zweijährige Pflanze. Nach der Ernte wird sie dann komplett zurückgeschnitten und möglichst abgedeckt, um sie vor Frost zu schützen.
Im zweiten Jahr wachsen dann einige längere Stängel heraus, an denen sich ab Juni/Juli gelbgrüne Doldenblüten bilden. Diese kann man trocknen oder man verwendet die sich daraus entwickelnden aromatischen Früchte mit den Samen.