Eine ärztliche Routineuntersuchung einer 92-jährigen Chilenin hat Erstaunliches zutage gefördert: Im Körper der Frau wurde ein mindestens 50 Jahre alter mumifizierter Fötus entdeckt, wie ein Vertreter des Krankenhauses der Stadt San Antonio südwestlich von Santiago de Chile dem Fernsehsender “Bio Bio” sagte.
Die betroffene Seniorin war wegen eines Sturzes in die Klinik gebracht worden. Auf einem Röntgenbild sahen die Ärzte dann zu ihrer Verblüffung den fast zwei Kilogramm schweren Fötus. Das Ungeborene war demnach rund sieben Monate alt. Die Frau gab an, damals nichts von ihrer Schwangerschaft gewusst zu haben, und niemals Schmerzen im Unterleib verspürt zu haben.
Zu einer Lithopädion, auch Steinkind genannt, kommt es, wenn ein abgestorbener Fötus einer Bauchhölenschwangerschaft, einer Eileiterschwangerschaft oder eines Gebärmutterrisses nicht vom Körper aufgenommen, sondern durch die Aufnahme von Kalk eingekapselt und mumifiziert wird. Der versteinerte Fötus im Körper der Mutter kann unter anderem zu Beckenschmerzen führen oder komplett symptomlos verlaufen. Die anfänglichen Beschwerden bessern sich oft spontan. So gibt es beschriebene Fälle von Steinkindern, die jahrzehntelang unbemerkt im Körper bleiben und erst durch einen Zufall oder eine Obduktion entdeckt werden.