Katzenschrei-Syndrom

Katzenschrei-Syndrom

Das Katzenschrei-Syndrom ist erstmals 1963 von dem französischen Genetiker und Kinderarzt Jérôme Lejeune unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten beschrieben worden. Er benannte es nach dem katzenähnlichen Schreien, der betroffenen Kinder im frühen Kindesalter.Das Katzenschrei-Syndrom wird auch als Lejeune-Syndrom oder nach seiner Ursache als 5p-Syndrom bezeichnet.

Die Ursache des Syndroms ist eine strukturelle Chromosomenaberration  mit partieller Stückverlust am kurzen Arm eines Chromosoms 5 . Der Verlust erfolgt in der Regel zufällig und nach heutigem Wissen ohne besondere äußere Einflüsse im Zeitraum der letzten Zellteilung der Eizelle.

In einigen der Fälle wird das Syndrom durch eine unbalancierte Chromosomentranslokation ausgelöst, wobei bei einigen der Kinder bei einem Elternteil bereits ein Teil des entsprechenden Chromosomenarmes abgebrochen ist und sich an einem anderen Chromosom angelagert hat . Dieser Elternteil hat kein Syndrom, da bei ihm die Translokation ausgeglichen vorliegt und die Menge des Erbmaterials sich somit nicht verändert hat. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind mit dem Syndrom geboren wird, dessen Mutter oder Vater eine entsprechende balancierte Translokation hat, beträgt 25 %.

Schätzungsweise eines von 50.000 Kindern hat ein CDC-Syndrom, wobei es wahrscheinlich ist, dass das Syndrom oft nicht erkannt bzw. nicht als solches diagnostiziert wird.

Im Verhältnis 5:1 sind mehr Mädchen als Jungen von dieser Chromosomenbesonderheit betroffen.

Bei den meisten Kindern mit dem Syndrom finden sich diverse Merkmale, die auf die Chromosomenbesonderheit hindeuten können. Bei keinem Kind treten alle Merkmale auf bzw. die Symptome liegen nicht bei allen Kindern in der gleichen Ausprägung vor. Eine sichere Diagnose ist darum ausschließlich durch eine Chromosomenanalyse möglich.

Häufige Symptome bei Menschen mit dem Katzenschrei Syndrom sind:

Wenn keine ernsten medizinischen Probleme vorhanden sind bzw. auftreten, ist die Lebenserwartung von Menschen mit diesem Syndrom offenbar nicht wesentlich verkürzt, obgleich noch keine Langzeitstudien dazu vorliegen. Die sich abzeichnende Tendenz stützt jedoch die Annahme.

Es ist möglich, ein Katzenschrei-Syndrom im Rahmen von Pränataldiagnostik durch die sich diesen Untersuchungen anschließende Chromosomenanalyse bereits vorgeburtlich zu diagnostizieren.

Nachgeburtlich kann die Diagnose durch die Untersuchung des Blutes des Kindes erfolgen. Liegt beim Kind eine Translokation vor, sollten die Eltern sich auf eine balancierte Translokation hin untersuchen lassen. Dadurch kann die Wahrscheinlichkeit eingeschätzt werden, bei Folgeschwangerschaften ein weiteres Kind mit dem Syndrom zu erwarten. Die relevante Region für die Symptomatik des Syndroms ist in 5p15.3-p15.2.

Ein solches Syndrom ist nicht ursächlich heilbar. Bislang sind lediglich die Symptome mehr oder weniger erfolgreich durch medizinische und therapeutische Behandlung und soziale Begleitung beeinflussbar.

Es ist nicht möglich, die persönliche Entwicklung eines einzelnen Kindes sicher vorherzusagen, wobei es als erwiesen gilt, dass die meisten Kinder, die Förderung und Forderung erfahren, sich besser entwickeln als die anderen.

Häufigste Fördermethoden, die sich positiv auf die Entwicklung der Kinder auswirken, sind FrühförderungKrankengymnastikErgotherapie und Logopädie (Sprachtherapie, oft kombiniert bzw. gestützt mit Methoden der Unterstützten Kommunikation).

Wichtig ist darüber hinaus die frühzeitige präventive Behandlung von Zahnproblemen.