Sonnen- und Windschutz selber machen

Sonnen- und Windschutz entwerfen und nähen

Um die Sonne auf unserem Balkon ungestört vor den Blicken neugieriger Nachbarn und vor allem windgeschützt auskosten zu können, habe ich entsprechend der Rahmung des Balkons einen Windschutz entworfen und genäht. Ziel: Ein Windschutz aus blickdichtem und wetterfesten Material in freundlicher Farbe und: Er muss leicht auch weit über Kopfhöhe anzubringen und wieder zu entfernen sein.

Im Internet bin ich unter dem Stichwort „Segeltuch, Sonnenschutz, Nylon Planen-Stoff Meterware, wasserdicht, reißfest und blickdicht, Outdoorstoff zum Nähen“ schnell fündig geworden und habe mich für Sonnengelb entschieden. Vor dem Kauf habe ich beim Anbieter sichergestellt, dass der Stoff auch in mehreren Lagen mit einer hochwertigen Nähmaschine selbst zu nähen ist. Die benötigten Ösen werden in der benötigten Größe ja ohnehin mit dem Hammer auf Steinboden eingeschlagen – daran sollte das Projekt nicht scheitern.

Vorab: Der Windschutz konnte nicht nur aus einem rechteckigen Stück Stoff gefertigt und angebracht werden, weil er bis zur Oberkante der den Balkon halb und dann auch noch schräg und eckig überragenden Dachverlängerung reichen sollte, so dass ich gezwungen war, die Kontur an der Oberkante entsprechend dem Verlauf des Daches nachzuahmen. Die beiden senkrecht verlaufenden sowie die untere Kante des Windschutzes sollten jedoch im rechten Winkel zu einander stehen und würden also leicht zu nähen sein.

Im Folgenden die Arbeitsschritte, die ich leider nicht dokumentiert habe, weil ich in den Anfängen ja auf der Leiter stehend gearbeitet habe. Diese Schritte konnte ich nur bei Windstille vornehmen und auch nicht noch zusätzlich fotografieren…

Sonnen- und Windschutz entwerfen:

A) Ein großes Stück festes Papier grob zuschneiden und vor die zu bedeckende Öffnung halten.

Um überhaupt einen „Kontrollpunkt“ zu haben, habe ich in den höchsten Punkt der Abdeckung der Dachschrägung einen Haken eingedreht, in den mittels Ösen der Windschutz später eingehakt werden soll(te). An dieser Stelle habe ich das Papier mehrfach in Lagen geknickt und schon mal eingehängt.

B) Nachdem ich mich mit der Kontur der oberen Kante ein wenig vertraut gemacht hatte, habe ich in die Dachschrägung an den Eckpunkten weitere Haken eingedreht.

C) Von dem ersten ganz links befindlichen Haken aus habe ich das Papier weiter nach rechts geführt und ungefähr entsprechend der späteren Form geknickt und manche überstehenden Teile sogar schon mutig abgeschnitten.

D) Von der Leiter und wieder hinaufzusteigen, ersetzte an diesem Tag das eigentlich zum Tagesablauf gehörige Training! Das Papier wurde dann am Boden liegend nach Augenmaß in Form geschnitten. Dann wieder auf die Leiter, erneut in den schon vorhandenen Haken einhängen und kontrollieren. Bei absoluter Windstille konnte ich das Papier im Verlauf der Kontur grob knicken – wieder von der Leiter steigen und auf dem Boden liegend nachschneiden. Das Ganze so lange, bis die Kontur in etwa gegeben war.

E) Nun ging es darum, diese Kontur auf den Stoff zu übertragen. Das habe ich – wie schon langjährig bei großen Stoffstücken erprobt – in der Küche auf dem glatten Boden erledigt, weil man den Stoff gleitend bequem in Form ziehen / legen kann. Auf einem Teppichbelag hätte er immer nur gestoppt. Besonders an der mehrfach gekrümmten Oberkante habe ich beim Zuschneiden viel Stoff stehen lassen, also mit einer großen „Nahtzugabe“ gearbeitet. Dabei hatte ich schon im Blick, dass hier ein gut gearbeiteter „Saum“ genäht werden musste, weil diese Kante in ihrer vollen Breite ja in Haken an der Dachverlängerung eingehängt werden und bei starkem Wind auch nicht reißen durfte. Auch am unteren Rand des Stoffstückes habe ich noch nicht genau abgelängt, sondern auch hier viel Stoff belassen: Abschneiden kann man immer – an“kleben“ ist schlecht…Schon beim ersten Papier-auf Stoff-Legen habe ich auf den Fadenlauf geachtet, wobei ich auch an den seitlichen, senkrechten Kanten großzügig Stoff habe „stehen“ lassen, um auch hier einen komfortablen Saum nähen zu können.