Heidelbeere

Heidelbeeren wachsen als kleine Halbsträucher auf sauren, nährstoffarmen Wald- und Moorböden. Sie werden bis zu 50 cm hoch, blühen von Mai bis Juni und tragen dann im Herbst ihre wohlschmeckenden, säuerlichen Früchte, die uns allen bekannt sind. Sie werden nicht nur roh gerne gegessen, auch Marmelade lässt sich daraus herstellen. Die Heidelbeere kann man allerdings schnell mit der Rauschbeere verwechseln, deren Fruchtfleisch innen hell ist. 
Aber nicht nur als Früchte und Marmelade werden die Beeren verwendet. Sie haben auch als getrocknete Früchte heilende Wirkung bei Durchfällen, insbesondere bei Kleinkindern. Diese Wirkung kommt von dem hohen Gehalt an Gerbstoffen. In frischem Zustand können Heidelbeeren aber auch abführend wirken, also nicht verwechseln. Die Kerne der Heidelbeere wirken allerdings bei sehr empfindlichen Menschen auch reizend auf die Magenschleimhäute. Heidelbeersaft wird bei Entzündungen des Mund- und Rachenbereichs genommen und auch äußerlich bei Wunden angewendet.
In der Volksmedizin nutzte man die Heidelbeerblätter gegen Durchfälle, Blasenschwäche, Husten und Magenbeschwerden. Das Bundesgesundheitsamt lehnt die Anwendung der Blätter aufgrund von Nebenwirkungen ab. So kann es durch Überdosierung und Dauergebrauch der Blätter zu einer so genannten Hydrochinonvergiftung kommen.  Die Beeren sind allerdings bedenkenlos zu verwenden. Die frischen Heidelbeeren sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Aus den Beeren wird auch Heidelbeerwein und Likör hergestellt.
Im Mittelalter war die Äbtissin Hildegard von Bingen die Erste, die die Heilwirkung der Heidelbeere beschrieb. Auch die Ärzte des Mittelalters wussten um ihre Heilwirkung und haben dies in ihren Büchern ausführlich vermerkt.
Die deutsche Bezeichnung der Heidelbeere hat ihren Ursprung wohl in „auf der Heide wachsende Beere“. Weitere deutsche Namen waren und sind Bickbeere, Blaubeere, Hällbeere und Schwarzbeere.
Mit wissenschaftlichem Namen heißt sie Vaccinium myrtillus. Vaccinium leitet sich „Baccinium“ für Beerenstrauch ab und ist wohl eine Verfälschung bzw. Veränderung des eigentlichen Wortstammes. Der Artname myrtillus weist auf die Ähnlichkeit der Heidelbeere mit der Myrte hin.