Das hat eine Bekannte von mir geschrieben.
1. Spreche so mit blinden Menschen, wie Du auch mit allen anderen Menschen sprichst. Nicht laut, denn ihr Gehör funktioniert. Direkt, nicht über die Begleitperson.
Ohne Scheu, denn Worte wie „sehen“ oder „blind“ benutzen blinde Menschen selbstverständlich auch.
2. Biete blinden Menschen immer zuerst mündlich Deine Hilfe an. Wer wird schon gerne ohne Vorwarnung angefasst? Und ob man Hilfe braucht, weiß man selbst am Besten.
3. Führe einen blinden Menschen, in dem Du ihm Deinen Arm anbietest. Er wird sich an Deinem Ellbogen festhalten und Dir folgen, ohne dass Du ihm Richtungsänderungen mündlich mitteilen musst.
4. Beschreibe blinden Menschen einen Weg, als würdest Du mit ihm telefonieren: „Da“ und „dort“ liegen ihnen im Verborgenen. „Rechts“, „Links“ und hör-, riech- oder tastbare Orientierungspunkte helfen weiter.
5. Beschreibe mit Hilfe des Ziffernblattes einer Uhr, um einer blinden Person die Lage von Gegenständen zu erklären. Auf einer Landkarte (und auf einem Teller) liegt Norden bei 12 Uhr, Osten bei 3 Uhr, Süden bei 6 Uhr und Westen bei 9 Uhr.
6. Sage blinden Menschen, wo Du Dinge für sie hinstellst. „Ihr Koffer steht rechts neben der Tür“, „Auf 2 Uhr vor Ihnen steht Ihr Drink“.
7. Beschreibe Dinge oder Beobachtungen, als hätte jemand gerade nicht hingesehen. Farben, Formen, Gesichtsausdrücke…, alles produziert Bilder vor dem geistigen Auge und jede Information hilft.
8. Sieh Dir einmal einen Film mit Audiodeskription an. Sie sind häufig in der Fernsehzeitung kenntlich gemacht und im Zweikanalton zu empfangen. Darsteller, Gegenstände und Szenen werden von Sprecherinnen und Sprechern beschrieben. Du lernst, was blinde Personen mitbekommen und was ihnen erzählt werden sollte.
9. Nutze wenn möglich das Internet, um Dich schriftlich mit blinden Menschen aus zu tauschen. Auch SMS ist kein Problem. Elektronische Post können blinde Computerbesitzer ohne fremde Hilfe lesen und sie surfen im Internet. Nur Bilder erschließen sich ihnen auch hier nicht.
10. Betrachte blinde Menschen in Schule, Ausbildung und Beruf als vollwertige Kolleginnen und Kollegen. Die moderne Technik eröffnet neue Möglichkeiten des Arbeitens. Wo nötig, hilft persönliche Unterstützung!
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